Fritz-Reuter-Schule: Eine kurze Schulgeschichte 1814 bis 1976

Am 7. Juli 1814, morgens um 10 Uhr, klopfte ein Mann, etwa 37 Jahre alt, nervös an die Tür von Pastor Georg Hinrich Panitz in Dänischenhagen. Von der Meinung des Pastors hing ab, ob er seinen Wunschberuf ausüben konnte: Distriktsschullehrer an der Dorfschule in Pries. Pries gehörte damals zum Gut Seekamp. Der Gutsherr hatte über das Schulwesen in seinem Gutsbezirk zu entscheiden. Gutsherren waren damals die Grafen Schack zu Schackenburg, doch wohnten sie nicht auf Seekamp und auch nicht auf dem Gut Stift, das seit 1791 der Haupthof des Gutes war. Ihr Hauptwohnsitz war Schackenburg, in der Nähe von Tondern, im heutigen Dänemark. In Stift hatte der Gutsherr einen Gutsinspektor eingesetzt, der sich um alle Verwaltungsangelegenheiten kümmerte, auch um die zwei Schulen des Gutsbezirks. Es gab eine kleinere Schule für das Dorf Holtenau und eine größere in Pries, die auch von den Kindern aus Schilksee und von einzelnen Pachthöfen, wie Dreikronen, Scheidekoppel, Heisch oder Kahlenberg besucht wurde.

1816: neuer Lehrer, neues Schulhaus, neue Schulordnung

Der Mann, der beim Pfarrer an die Tür klopfte, hieß Lauritz Lund und stammte aus dem Dorf Feldstedt bei Apenrade, das damals ebenso wie Pries zum Herzogtum Schleswig gehörte. Lund hatte sich erst spät für den Lehrerberuf entschieden. Er hatte zunächst ein Jahr auf dem Lehrerseminar in Kiel zugebracht. Wegen der hohen Lebenshaltungskosten in Kiel war er dann nach Fünen gewechselt, wo sich in Bernstorffsminde ebenfalls ein Lehrerseminar befand. Sein Zeugnis vom Seminar auf Fünen war in dänischer Sprache abgefasst. Lund selber war wohl aus einem dänisch-sprachigen Elternhaus. So ist Lunds Biographie ein typisches Zeugnis aus einer Zeit, in der die Herzogtümer Schleswig und Holstein mit Dänemark ein gemeinsames Königreich bildeten.

Damals hatte sich noch keineswegs die Überzeugung durchgesetzt, dass Lehrer überhaupt eine Ausbildung brauchten. Oft waren es arme Landhandwerker, Schuster oder Schneider, die sich selbst weiterbildeten, um in den Dorfschulen zu unterrichten. Das Kieler Lehrerseminar war 1775 gegründet worden. Aber nicht immer hatten die ausgebildeten Lehrer, die sogenannten „Seminaristen“, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Schulgemeinden sorgten sich vor zu hohen Gehaltsforderungen und sahen oft den Sinn einer besseren Schulbildung für die Dorfkinder nicht. Für Lauritz Lund hing alles davon ab, ob der Dänischenhagener Pastor, der seine Fähigkeiten prüfen sollte, seine Einsetzung auf die Prieser Schulstelle befürwortete. Doch alles ging gut. Noch am 7. Juli bescheinigte ihm Pastor Panitz, „daß er sehr gute Kenntnisse, die einem Schullehrer nöthig sind, sich erworben, und daß er wohl bey einiger Übung in practischen Schulgeschäften, weil es ihm ganz und gar auch an Theorie fehlt, sehr leicht ein recht tüchtiger Schullehrer werden kann.“ Nur die Kenntnisse in deutscher Sprache machten Panitz noch Sorgen, weil Lund einen starken dänischen Akzent sprach. So zog mit Lauritz Lund der erste ausgebildete Lehrer in die Prieser Schulkate ein. Er blieb 22 Jahre bis zu seinem Tod Dorfschullehrer in Pries.

Eine einfache Dorfschule hatte es in Pries schon zuvor gegeben. Bereits im 17. Jahrhundert wird ein Schulmeister in den Dänischenhagener Kirchenbüchern erwähnt. Doch 1814 wurde das Schulleben in Pries völlig neu gegründet. Im gleichen Monat, in dem Lauritz Lund seinen Dienst aufnahm, wurde der Bau einer neuen, moderneren Dorfschule öffentlich ausgeschrieben. Das eingeschossige, aus Fachwerk und mit Strohdach errichtete Schulhaus hatte einen großen hellen Klassenraum, mit sechs Pulten für 100 Schülerinnen und Schüler. Der Lehrer erhielt eine eigene Wohnung im gleichen Haus mit zwei Kammern und einer Küche. Bauunterlagen mit einer Grundrisszeichnung und einem Aufriss sind in den Akten des Gutes Seekamp im Stadtarchiv erhalten, ein späteres Foto in der Schulchronik. Die Kosten des neuen Schulbaus mussten die Grundbesitzer der zur Schule gehörenden Hofstellen bezahlen. Je nach Größe des Grundbesitzes wurden die Kosten umgelegt auf die 13 Grundbesitzer im Dorf Pries, die acht in Schilksee und die weiteren acht auf den verstreuten Pachthöfen. Wer keinen Grund und Boden besaß, Landarbeiter und Handwerker, musste Handdienste leisten, also beim Bau mit anpacken. 1816 wurde das neue Schulhaus fertiggestellt.

Abbildung 1: Ansicht des neuen Schulhauses 1816, Stadtarchiv Kiel Akte 46566
Abbildung 1: Ansicht des neuen Schulhauses 1816, Stadtarchiv Kiel Akte 46566
Abbildung 2: Grundriss des neuen Schulhauses 1816, Stadtarchiv Kiel Akte 46566

Die Schule sah für die Jungen neun und für die Mädchen acht Schuljahre vor. Bis 1976, als die Schule zur reinen Grundschule wurde, führte die Prieser Volksschule die Kinder bis zum Schulabschluss. Das entsprach der neuen „Allgemeinen Schulordnung für die Herzogtümer Schleswig und Holstein“ vom 24. August 1814, die die Schulpflicht in den Herzogtümern regelte. Im gleichen Jahre wurde ein Schulregulativ für die Schulen im Kirchspiel Dänischenhagen erlassen. Mit einem neuen ausgebildeten Lehrer, einer neuen Schulordnung und einem neuen Schulhaus beginnt in den Jahren 1814-16 in Pries das moderne Schulwesen und damit die 200-jährige Tradition der heutigen Fritz-Reuter-Schule.

Marinegarnisonschule Friedrichsort: Anfänge der Heinrich-von-Stephan-Schule

Eine Schule hat es auch in der Seefestung Friedrichsort gegeben, die sich rund drei Kilometer vom Dorf Pries entfernt an der Engstelle der Kieler Förde befand. Die Festung war im 17. Jahrhundert erbaut worden auf einem Gelände, das der dänische König 1631 dem Gutsbesitzer von Seekamp abgekauft hatte. In den 1850er Jahren wurde die Garnison aus dieser Festung fast vollständig abgezogen, so dass dort fast keine schulpflichtigen Kinder mehr lebten. Das änderte sich, nachdem Preußen und Österreich 1864 gemeinsam Dänemark militärisch besiegt hatten und in der Folge die jahrhundertelange Verbindung von Schleswig und Holstein auflösten. Die preußische Marine baute nun die Festung Friedrichsort neu auf, um den neuen Kriegshafen Kiel schützen zu können. Offiziere, Marinesoldaten und Arbeiter zogen mit ihren Familien nach Friedrichsort. Wiederholt wandten sich der Pfarrer der Marinegarnison Büttner und der Garnison-Älteste, Oberstleutnant Hundt, an die Admiralität, damit die Mittel für eine Schule bereitgestellt würden. Doch erst 1872 genehmigte Admiral von Stosch die Gründung der Marinegarnisonschule Friedrichsort. Als erster Lehrer wurde der 24-jährige Gustav Johann Wilhelm Matz eingestellt, der aus einem Dorf bei Demmin in Brandenburg stammte und seit 1871 als Lehrer in Kiel tätig war. Matz bezog zwei Zimmer neben dem kleinen Schulraum, der in einer Fachwerkbaracke eingerichtet worden war.

Abbildung 3: Altes Friedrichsorter Schulhaus (erbaut 1875) hinter der Garnisonkirche, Foto um 1930, Pries-Friedrichsort in alten Ansichten, Kiel 1982

Am 9. April 1872 nahm er den Unterricht auf, mit 25 Kindern, 13 Mädchen und 12 Jungen. Die Schule im Dorf Pries unterstand in preußischer Zeit wie alle anderen Volksschulen auch der Schulaufsicht des Kreises Eckernförde und der Abteilung für Kirchen und Schulen der schleswig-holsteinischen Regierung in Schleswig. In Friedrichsort war aber alles anders: Die Friedrichsorter Schule war eine Garnisonschule. Sie war von der Marine gegründet worden, und alle Entscheidungen über die Schule fällte der Staatssekretär des Reichsmarineamts in Berlin. Deshalb wurde Lehrer Gustav Matz auch als Reichsbeamter eingestellt und von der Marine bezahlt. Für die Schule war das eher von Vorteil, denn die Marine investierte bereitwillig in neue Räumlichkeiten und schuf zügig neue Lehrerstellen. Auch gab es Einrichtungen, von denen die Prieser nicht zu träumen wagten: Die Marineverwaltung bezahlte eine Schulbibliothek und schließlich sogar eine eigene Turnhalle. Mit der Gründung der Marinegarnisonschule war der Grundstein für die spätere Heinrich-von-Stephan-Schule gelegt, die zweite Keimzelle der heutigen Fritz-Reuter-Schule.

Immer mehr Kinder: Volksschule in einem Arbeiterviertel

Mit der Marine zogen mehr und mehr Menschen nach Friedrichsort und Pries. Die Marine hatte unter anderem 1866 ein Artilleriedepot in Friedrichsort gegründet, aus dem 1891 die Kaiserliche Torpedowerkstatt hervorging. Hier wurden Arbeiter und Ingenieure in großer Zahl beschäftigt. Außerdem benötigte die Marine für den Ausbau der Verteidigungsanlagen in der Festung und entlang der Förde zahlreiche Arbeitskräfte. So berichtet der Prieser Lehrer Gustav Adolf Möller in der Schulchronik: „Während der Jahre 1887 bis 1890 wurde das Fort Herwarth nördlich vom Dorfe errichtet, wodurch Pries insofern berührt wurde, daß ein bedeutender Zuzug von fremden Arbeitern auch ganzen Familien stattfand; eine bedeutende Zunahme der Schülerzahl war die Folge hiervon. – Im Sommer 1887 wurde eine Chaussee nebst Schienenstrang von Friedrichsort durch Pries nach dem Fort angelegt.“ Entlang der neuen Straße von Friedrichsort nach Pries wuchs ein neues Geschäftszentrum auf Prieser Gebiet (Friedrichsorter Straße).

Abbildung 4: Ehemaliges Schulhaus von 1816, erweitert 1830, Foto um 1900; Quelle: Schulchronik Pries

Neue Wohnhäuser entstanden am Prieser Strand und am Schusterkrug; ab 1891 wurde die Arbeiterkolonie Prieser Höhe erbaut. Wo mehr und mehr Menschen wohnten, schossen die Schülerzahlen in die Höhe. Die Prieser Schule wurde 1878 von 108 Kindern besucht, 1897 waren es 207. War die Friedrichsorter Schule 1872 mit 25 Kindern gestartet, waren es 1879 61 und 1897 schon 237. Jede Planung von Lehrerstellen und schulischen Räumen war schon nach wenigen Jahren über den Haufen geworfen. In Pries war schon 1861 eine neue Lehrerstelle entstanden, erst 1894 wurde eine dritte Stelle eingerichtet. Die Marineverwaltung stockte regelmäßig den Personalbestand auf: 1896 wurde als fünfte Lehrkraft Margarete Hiss eingestellt, die erste reguläre Lehrerin in Pries und Friedrichsort überhaupt. Die erste Lehrerin an der Prieser Schule, Ida Dührkop, wurde dagegen erst 1913 eingestellt. Jedem neuen Lehrer war eine Dienstwohnung zu stellen, was die Raumnöte noch verschärfte.

Abbildung 5: Entwurf des Schulhauses in Pries 1881, Stadtarchiv Kiel Akte 23550

Die Antwort auf die Raumnot war notwendigerweise die Errichtung neuer Schulbauten. In Friedrichsort baute die Marineverwaltung 1892 ein neues Schulhaus, ein massiver Rotziegelbau mit weiteren zwei Klassenräumen für 40 Schüler. Das Schulhaus Poststraße entstand auf der Anhöhe oberhalb von Friedrichsort, nur wenige Meter vom alten Schulhaus (Möhrkestraße) entfernt. Es wurde 1907 erweitert und erhielt 1908 eine Turnhalle. In Pries wurde schon 1882 das alte Schulhaus von 1814 durch einen Schulneubau an der Straße nach Friedrichsort ersetzt. Auch dies Gebäude war ein eingeschossiger Bau mit zwei Klassenräumen, der dem Ansturm der Schülerinnen und Schüler nicht lange gewachsen war. 1894 beantragten die Schilkseer den Bau einer eigenen Schule und auch die Bewohner des Prieser Strandes strebten gemeinsam mit dem Schusterkrug einen eigenen Schulbau an.

Abbildung 6: Standorte des alten und des neuen Schulhauses in Pries 1881, Stadtarchiv Kiel Akte 23550

1898 wechselten 58 Kinder an die neue Volksschule Schilksee und 1899 wurden 40 Schüler an die neu errichtete Strandschule Schusterkrug entlassen. Doch auch die Prieser Schule musste erweitert werden – sie wurde 1902 um zwei Klassenräume aufgestockt –, weil die Schülerzahlen weiter stiegen: 1902 waren es 178, 1910 wieder 293. So war die Gemeinde Pries gezwungen, erneut ein ambitioniertes Neubauprojekt zu verfolgen: Die neue Volksschule sollte nicht im alten Dorf, sondern auf der Schulkoppel an der späteren Fritz-Reuter-Straße entstehen, da „hier in dieser Gegend die weitere Entwicklung des Ortes zu erwarten ist“, wie die Schulchronik schreibt: eine weitsichtige Standortentscheidung. Das neue Schulhaus mit vorläufig zwei Klassenräumen und drei Lehrerwohnungen wurde von Carl Mannhardt erbaut, einem namhaften Kieler Architekten. Der großzügige zweigeschossige Ziegelbau setzte auch architektonisch Maßstäbe, errichtet im damals aktuellen Heimatstil, ähnlich wie die nebenan gebaute Prieser Gemeindeverwaltung oder die Kirche Zum guten Hirten, beide im gleichen Jahr gebaut. Als am 1. Oktober 1914 nach 36 Dienstjahren der Rektor Möller in Pension ging, konnte er auf eine Dienstzeit zurückblicken, in der seine aufblühende Schule ununterbrochen gewachsen war.

Abbildung 7: Entwurf des Schulneubaus von Carl Mannhardt 1909 (Stadtarchiv Kiel), Stadtarchiv Kiel Akte 23550

Im 1. Weltkrieg: Kriegsgebete und Kirschkernsammlungen

An einen geordneten Schulbetrieb war mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs am 1. August 1914 nicht mehr zu denken. Sofort wurden Teile der Schulhäuser von der Militärverwaltung beschlagnahmt, um dort Truppen unterzubringen. Jüngere Lehrer wurden zum Kriegseinsatz eingezogen, drei von der Friedrichsorter Schule und drei von der Prieser. Unterrichtsausfälle waren die Folge. „Die Kriegsereignisse wurden“, so der Friedrichsorter Rektor in der Schulchronik, „bei jeder Gelegenheit im Unterricht berücksichtigt, Gesinnungsstoffe betont, die Kriegsschauplätze im erdkundlichen Unterricht an der Hand der Karte besprochen, die rein technischen Lehrfächer beschränkt. Die zeitgemäße Dichtung und passende Abschnitte aus den Zeitschriften und Zeitungen der Gegenwart wurden den Kindern bekanntgegeben, Kriegsgebete auf allen Stufen gelernt. […] Durch Arbeit und Entsagung, durch Selbstzucht und Opfertätigkeit sollte unsere Schuljugend unsere Helden draußen unterstützen lernen.“
Die Chöre beider Schulen veranstalteten am 8. Dezember gemeinsam einen Liederabend in der Garnisonkirche, dessen Erträge für Weihnachtsgaben an die Front gingen. Die Schüler warben Gelder für Kriegsanleihen, sammelten Spenden in Form von Geld und Edelmetall, im Handarbeitsunterricht wurden Wollsachen für die Front gestrickt. Laufend leisteten Schüler sogenannte kriegswirtschaftliche Arbeiten: Sie sammelten alles, was für Krieg und Versorgung verwertet werden konnte, Edelmetalle und Gummi zunächst, dann auch Knochen, Kastanien, Eicheln, Brennnesseln, Obstkerne und schließlich Laub aus den Knicks zur Fütterung der Pferde an der Front. Die zunächst große Begeisterung für diese Arbeiten nahm spätestens 1918 ab. Auch wenn die Schulchroniken betonen, dass es den Familien der in der Torpedowerkstatt arbeitenden Vätern vergleichsweise gut ging, weil sie Zulagen erhielten und für die Front nicht abkömmlich waren, wurde doch die Versorgung schlechter und die Gefallenenzahlen stiegen. An der Westfront fielen im Juli 1918 der Friedrichsorter Lehrer Gustav Schenk, im August der Prieser Lehrer Hans Atzeroth. Dramatisch wurde die Versorgungslage erst nach Kriegsende 1918. Torpedos wurden nicht mehr gebraucht, den Arbeitern der Torpedowerkstatt drohte ebenso die Arbeitslosigkeit wie den Marineangehörigen. Die Demokratisierung in der neuen Republik zeigte sich in der freien Wahl eines Elternbeirats. Für die Eltern wurden auch erstmals jährlich Veranstaltungsabende gegeben, die als „Elternabend“ bezeichnet wurden.

Abbildung 8: Programm zum Liederabend 8. Dezember 1915, Schulchronik Friedrichsort
Abbildung 9: Programm zum Elternabend 20. März 1922, Schulchronik Pries


Schulreformen: vereinigte Schulen, verstreute Gebäude

An der Prieser Schule wurde zum 24. April 1919 eine Mittelschule gegründet. Sie ermöglichte nach neun Schuljahren den Erwerb eines mittleren Bildungsabschlusses. Bis zur dritten Klasse wurden die Kinder weiter gemeinsam unterrichtet, dann konnten zur vierten Klasse die begabteren Schüler in die Mittelschule wechseln. Die Mittelschule blieb mit der Prieser Volksschule unter einer Leitung verbunden. Die Friedrichsorter Schule verlor ihren Status als Marinegarnisonschule, sie wurde zum 1. November 1919 in eine reguläre Volksschule umgewandelt.

Abbildung 10: Schulklasse mit Lehrer Rudolf Struve um 1925, Pries-Friedrichsort in alten Ansichten, Kiel 1982

Einschneidende Folgen hatte dann aber die Eingemeindung von Holtenau, Pries und Friedrichsort in die Stadt Kiel 1922. Umgehend begann das städtische Schulamt, die Schulen zu besuchen, und kam zu dem Ergebnis, dass die beiden Volksschulen zusammengeführt werden sollten. Zum 1. Oktober 1922 wurde der Friedrichsorter Rektor Johannes Torge versetzt, zum 17. August 1923 dann die Friedrichsorter Schule mit der Prieser Volksschule und der Mittelschule unter der Leitung von Rektor Magnus Schütt vereinigt. Erstmals standen jetzt die öffentlichen Schulen von Friedrichsort und Pries unter einer Leitung. Die neue Schule hatte 611 Schülerinnen und Schüler von denen 145 die Mittelschule besuchten. Doch glücklich wurde der neue Rektor mit dieser Konstruktion nicht. Seine Schüler waren auf fünf Schulgebäude verteilt, „die weite Entfernung der fünf dem Unterzeichneten unterstellten Schulgebäude macht die erforderliche innere Verbindung des Leiters mit dem Schulbetrieb sehr schwierig.“ Frustriert trat Schütt 1928 vom Amt des Rektors der Volksschule zurück, um sich auf die Leitung der Mittelschule zu konzentrieren. Doch an der Zerrissenheit der Schulgebäude änderte sich weiter nichts. Der ab Januar 1933 amtierende Schulleiter Emil Harms berichtet, dass noch immer vier Klassen im Dorf Pries, vier in der Fritz-Reuter-Straße, vier in der Strandschule und noch drei im Gebäude der Mittelschule unterrichtet wurden.

Eine nationalsozialistische Vorzeigeschule?

Im Herbst 1935 wurde der Prieser Volksschule eine fragwürdige Ehrung zuteil. Als erster Volksschule der Provinz Schleswig-Holstein wurde ihr die Fahne der Hitlerjugend verliehen, die in einer Feierstunde am Mast der Schule gehisst wurde. Diese Fahne erhielten Schulen, deren Schüler zu 90% Mitglieder der Hitlerjugend waren. War die Prieser Schule eine nationalsozialistische Vorzeigeschule? Eigentlich waren Pries und Friedrichsort Hochburgen der Arbeiterschaft, die entschieden links wählten. Noch bei der Kommunalwahl 1933, die keine freie Wahl war, da die linken Parteien bereits unterdrückt und verfolgt wurden, wählten in Pries und Friedrichsort fast 65% die SPD oder die Kommunisten, dagegen nur etwa 35% die bürgerliche Gruppierung, hinter der sich die NSDAP verbarg. Ein solches Wahlergebnis war eine Demonstration gegen die Nationalsozialisten, die in Kiel 44% und in der Provinz Schleswig-Holstein 53% erreicht hatten. Schulleiter Emil Harms berichtete 1933 zurückhaltend: „Die innere Umstellung der ehemals zumeist links eingestellten Bevölkerung vollzog sich zunächst offenbar widerstrebend und sehr langsam, nach dem 1. Mai schneller und dürfte wohl jetzt ziemlich restlos erfolgt sein.“ Sozialdemokratische Eltern wurden aus dem Elternbeirat verdrängt.

Abbildung 11: Ausschnitt aus der Nordischen Rundschau 28.11.1935, Nordische Rundschau, 28.11.1935

Harms' Nachfolger seit 1934, Friedrich Mußhardt, war ein strammer Nationalsozialist, wie seine überlieferten öffentlichen Ansprachen belegen. Sein Konrektor, Otto Schlör, ebenfalls seit 1934 an der Schule, war Ortsgruppenleiter der NSDAP. Vielleicht hatten sie es darauf angelegt, ihre Schule gerade in diesem der NSDAP feindlichen Umfeld zur Musterschule zu machen. „Um auch die letzten Eltern unseres Stadtteiles durch unsere Schüler(innen) für den Nationalsozialismus zu gewinnen, begann nach den Sommerferien eine Werbung und Aufklärung für den Eintritt in die Staatsjugend.“ Der Gruppendruck zum Eintritt in die Hitlerjugend muss enorm gewesen sein, verstärkt durch den Anreiz des schulfreien Samstags, der nur der Hitlerjugend für ihre Aktivitäten gewährt wurde. Zum Ereignis erschien ein Zeitungsartikel, der als Bildunterschrift unter die angetretene Schülerschaft ein Zitat aus der HJ-Hymne setzte, die gemeinsam gesungen wurde: „Jugend, Jugend, wir sind der Zukunft Soldaten“. Für viele der älteren Schüler dürfte diese Prophezeiung im 2. Weltkrieg Wirklichkeit geworden sein.

Vielleicht waren aber tatsächlich Teile der Arbeiterschaft für die Nationalsozialisten gewonnen. Die soziale Not in Pries-Friedrichsort war groß, als die Nationalsozialisten im Januar 1933 an die Macht kamen. Rektor Harms berichtet von hoher Erwerbslosigkeiten, weil der wichtigste Arbeitgeber, die „Deutschen Werke“, Nachfolgerin der Torpedowerkstatt, den Betrieb einschränken mussten. 45 Schüler erhielten eine gespendete warme Mahlzeit, weitere 100 Schüler wurden mit Milch und einem Rundstück täglich versorgt. Konnte so der Hunger gestillt werden, fehlte es vielen Schülern an Büchern und anderen Lehrmitteln. Die Aufrüstungspolitik der Nationalsozialisten schaffte dann neue Arbeitsplätze in Friedrichsort und verbesserte den Alltag der Arbeiterfamilien. Durch weitere Siedlungsvorhaben wuchs die Bevölkerung weiter. 1937 plante der Rektor bereits den Ausbau des Schulgeländes an der Fritz-Reuter-Straße für 18 Klassen, doch nach dem Kriegsausbruch 1939 verschwanden diese Pläne für 20 Jahre in den Schubladen des Hochbauamts.

Abbildung 12: Massenfreiübungen beim Schulfest 1938, Schulchronik Pries

Immer wieder versichert Rektor Mußhardt in seiner Schulchronik, trotz der Kriegsereignisse verlaufe der Schulalltag beinah „friedensmäßig“. Noch 1943 berichtet er, dass viele Pries-Friedrichsorter Väter bei ihren Familien bleiben könnten, da sie in der Rüstungsindustrie arbeiteten und daher nicht eingezogen wurden. Und während das Kieler Stadtzentrum und das Ostufer durch alliierte Luftangriffe zerstört wurden, war Pries-Friedrichsort trotz Rüstungsindustrie weitgehend verschont geblieben. Dennoch bemühte sich der Rektor darum, die Kinder seiner Schule auf dem Land in Sicherheit zu bringen, weil im Stadtteil die nötigen
Luftschutzeinrichtungen fehlten. Lehrerinnen und Lehrer der Schule begleiteten die Kinder in die „Kinderlandverschickung“. 1943 gab es für die Mädchen ein Lager in Böhmen, für die Jungen eines in Sachsen. Noch 1944 kamen geschlossen 145 der Grundschuljahrgänge in den Kreis Schleswig. Doch oft widersetzten sich die Eltern der Verschickung ihrer Kinder, zum Teil holten sie Kinder auch aus der Verschickung zurück. Im Januar 1944 wurde der Unterricht ganz eingestellt. Bei Kriegsende war das Schulhaus Fritz-Reuter-Straße schwer beschädigt, das Schulhaus Schusterkrug teilweise zerstört.


Wiederaufbau nach dem Krieg

Nach dem Kriegsende wurde der schwer belastete Rektor Mußhardt entlassen. Zunächst übernahm der Lehrer Rudolf Struve die Schulleitung, bis dann ab 1946 Rudolf Flach zum Rektor ernannt wurde. Mit seinem Namen ist der Wiederaufbau der Schule nach dem Krieg verbunden.

Abbildung 13: Rektor Rudolf Flach (1946-1962) in seinem Dienstzimmer, Schulchronik Pries

Die Schule stand vor größten Schwierigkeiten, weil zahlreiche Evakuierte aus dem zerstörten Kiel und Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in Pries-Friedrichsort untergebracht wurden. Dadurch stiegen die Schülerzahlen erheblich; 1946 zählte man 1523 Schüler, davon 387 Kinder aus Flüchtlingsfamilien. Täglich wurden alle Kinder durch die Militärregierung bespeist; jedes erhielt ½ Liter Brei. Ab September 1945 wurde der Unterricht wieder aufgenommen; das Hauptgebäude in der Fritz-Reuter-Straße stand ab 24. Juni 1946 wieder zur Verfügung. Doch bei dem herrschenden Raum- und Personalmangel konnte gerade die Hälfte der notwendigen Unterrichtsstunden erteilt werden. Die Schulgebäude Poststraße und An der Schanze wurden mit der Mittelschule im Wechsel benutzt. Rektor Flach sorgte dafür, dass 1946 Unterrichtsräume in den Flüchtlingsquartieren in der Scheerkaserne und der Festung entstehen und 1948 auch die Schule Schusterkrug wieder für Schulzwecke genutzt werden konnte. 1948 hatte die Schule 1847 Schüler; nun wurde die Volksschule in zwei Schulgruppen aufgeteilt, Pries mit den Schulen Fritz-Reuter-Straße und Pries-Dorf und Friedrichsort mit den Schulgebäuden Poststraße, An der Schanze, Schusterkrug und alte Festung. Weiter mussten die Schüler aus Raummangel im Schichtsystem zum Teil bis in die Dunkelheit unterrichtet werden. Erst als die Schulgruppe Friedrichsort, die seit 1949 nach dem Generalpostmeister Heinrich von Stephan benannt wurde, am 19.10.1950 die ehemalige Hipperkaserne am Skagerrakufer bezog, verbesserte sich auch für die Schulgruppe Pries die Raumsituation.

Abbildung 14: Schulhaus Skagerrakufer, ehem. Hipperkaserne, um 1950, Schulchronik Friedrichsort

Zwar wurde weiter im Wechsel unterrichtet, doch endete der Unterricht jetzt immerhin um 15.20 Uhr. Erst 1959 wurde dann der lang ersehnte Anbau an die Fritz-Reuter-Schule, wie sie seit 1954 offiziell hieß, realisiert: Hier entstand ein neuer Verwaltungstrakt mit Hauswirtschaftsküche und 6 neue Klassenräume in Pavillonbauweise mit Schulgärten; auch der Altbau wurde saniert. Dennoch hatte noch immer nicht jede Klasse einen eigenen Klassenraum. Rektor Flach, dessen Tatkraft die Schule ihre Stabilisierung in der Nachkriegszeit verdankt, verstarb am 13.9.1962 in Kiel.

Abbildung 15: Richtfest des Anbaus der Fritz-Reuter-Schule April 1959, Stadtarchiv Kiel Foto 16802
Abbildung 16: Anbau der Fritz-Reuter-Schule nach der Einweihung 1959, Schulchronik Pries

Offen für Neues: die Schulen in den 1960er und 1970er Jahren

Das schulische Leben normalisierte sich langsam und konnte sich nun neuen Ideen öffnen. Beispielsweise wurden erstmals 1964 Arbeitsgemeinschaften zunächst für die 9. und die beiden 8. Klassen angeboten - Nadelarbeiten, Basteln, Werken Physik, Foto und Schach. 1968 wurde auf Erlass des Kultusministers auch in Pries die erste Schülervertretung gewählt. Rektor Winter warb in einem Elternbrief für die neue Einrichtung. Er erwarte dadurch „eine wachsende Selbständigkeit und Verantwortungsfreudigkeit, aber auch eine zunehmende gegenseitige Verständnisbereitschaft für die Probleme des heutigen Zusammenlebens in der Schule.“ 1972 schließlich durften die 9. Klassen erstmals in ein Berufspraktikum gehen. 

Die Schulkollegien wurden immer weiblicher: 1963 waren von 22 Lehrkräften der Friedrichsorter Schule 11 weiblich, von 16 Lehrkräften der Fritz-Reuter-Schule schon 10. Als 1975 Ursula Higelke zur Schulleiterin in Friedrichsort ernannt wurde, bestand ihr Kollegium ausschließlich aus Lehrerinnen.

Abbildung 17: Umzug zum Schulfest der Fritz-Reuter-Schule 1965, Schulchronik Pries

Die Raumfrage blieb ein drängendes Problem: Im Stadtteil wurde weiter gebaut und die neuen Schüler mussten untergebracht werden. Dafür wurde die Schule 1969/70 auf dem Schulhof um vier „mobile“ Klassenräume erweitert, 1970/71 kamen weitere vier mobile Räume hinzu. Eine neue Herausforderung für die Schulen bedeutete der Zuzug von Arbeitsmigranten besonders aus der Türkei, die damals als „Gastarbeiter“ bezeichnet wurden. Die ersten Anmeldungen sind für 1970 an der Friedrichsorter Schule belegbar, wo 1979 64 von 236 Schülern ausländischer Herkunft waren. Die Prieser Schule besuchten etwa 45 bis 50 Kinder aus türkischen Familien. Die Schulen waren zunächst mit der Situation fremdsprachlicher Kinder im regulären Unterricht überfordert. An beiden Schulen wurden türkischsprachige Lehrkräfte eingestellt, um zusätzlich zum gemeinsamen Regelunterricht Deutschkurse und muttersprachlichen Unterricht anzubieten.

Nach der Gründung der IGF: die Volksschulen werden Grundschulen

Eine Klärung der Raumprobleme brachte im Ergebnis die Gründung der Integrierten Gesamtschule Friedrichsort (IGF). Der Rektor der Heinrich-von-Stephan-Schule, Horst Lechner, hatte sich für die Einrichtung einer Gesamtschule in seinem Stadtteil sehr eingesetzt, weil er festgestellt hatte, dass vergleichsweise wenige Kinder seiner Schule nach den Grundschuljahren auf ein Gymnasium selten. Er sah in der Gründung der IGF die Aussicht auf mehr Chancengleichheit für seine Schüler, die oft aus sozial benachteiligten Familien stammten.

Abbildung 18: Fritz-Reuter-Schule mit „mobilen Klassenzimmern“ 1970, Schulchronik Pries

Doch eine Gesamtschule, die alle Bildungsabschlüsse anbot, wurde auch zur Konkurrenz für die Volksschulen. Die IGF nahm 1972 den Betrieb auf, zunächst in Räumen der Heinrich-von-Stephan-Schule. Das neue Schulgebäude der IGF für 42 Klassen wurde im März 1975 eingeweiht. Damit verloren die Hauptschulklassen an den Volksschulen Friedrichsort und Pries ihre Attraktivität. 1976 wurden die letzten Schulabgänger verabschiedet, danach boten beide Schulen nur noch Unterricht bis zur 4. Klasse. Auch die Grundschulstandorte wurden jetzt auf zwei zusammengeführt. Die Strandschule war schon 1960 zur Sonderschule für Pries-Friedrichsort geworden. Der Schulstandort im Dorf Pries wurde 1978 geschlossen.

2004: ein historischer Einschnitt

Im Rückblick zeigt sich, was für einen historischen Einschnitt die Zusammenlegung der Heinrich-von-Stephan-Schule und der Fritz-Reuter-Schule im Jahr 2004 bedeutet. Erstmals sind die öffentlichen Grundschulen in Pries und Friedrichsort nicht nur unter gemeinsamer Leitung, sie sind auch an einem Standort zusammengezogen. Damit endete die jahrhundertelange räumliche Zerrissenheit der Volksschulen im Stadtteil. Zugleich eröffnen sich mit den modernen Klassenräumen, der neuen Schulmensa und – endlich – einer eigenen Turnhalle neue Möglichkeiten schulischen Lebens. Einen solchen Einschnitt hatte es nur einmal zuvor gegeben, vor 200 Jahren, als Lauritz Lund die neue Schule im Dorf Pries bezog.

Johannes Rosenplänter

(Quelle: Schulchronik 200 Jahre Fritz-Reuter-Schule, 2016)

Wer mehr wissen will: Zur Stadtteilgeschichte: Nicolaus Detlefsen, Die Kieler Stadtteile nördliche des Kanals. Holtenau, Pries, Friedrichsort, Schilksee (Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte Band 65), Neumünster 1978. Zur Kieler Schulgeschichte: Hermann Mohr, Olga Konarske, Die Volksschule in Kiel. Von ihren Anfängen bis zur Gegenwart (Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte Band 78), Neumünster 1992. Die historischen Schulchroniken werden in der Fritz-Reuter-Schule aufbewahrt. Weitere Dokumente finden sich im Stadtarchiv Kiel in den Beständen Gut Seekamp, Gemeinde Pries, Gemeinde Friedrichsort und Kieler Schulverwaltung.

Stichpunkte aus der Schulchronik

  • 1816: Im Dorf Pries wird ein Schulhaus gebaut
  • 1877: Bau des Krankenlazaretts an der Wasserallee
  • 1882: Ein Schulneubau mit zwei Räumen entsteht
  • 1911: Das neue Schulgebäude in der Fritz-Reuter-Str. wird fertig gestellt
  • 1919: Aus der Schule Pries zweigt sich die Realschule ab
  • 1922: Das Dorf Pries wird nach Kiel eingemeindet
  • 1923: Nutzung des Gebäudes an der Wasserallee als Kinderheim; alle 5 Schulstandorte in Pries und Friedrichsort werden unter einer Leitung zusammengefasst.
  • 1933: Das Gebäude an der Wasserallee wird bis zum Kriegsende wieder als Marinelazarett genutzt
  • 1936: Umbenennung der Wasserallee in Skagerrakufer; die Schule Pries besuchen 706 Kinder. Am Schulfest nehmen 2000 Personen teil
  • 1939: Die Schülerzahl steigt sprunghaft auf über 1000 an
  • 1942: Das Schulgebäude in der Fritz-Reuter-Str. wird im 2. Weltkrieg zum Teil schwer beschädigt
  • 1945: am 8. Mai wird der Unterricht abgebrochen und im September mit 1523 Kindern in 36 Klassen wieder aufgenommen. Der Hunger aller ist oft groß; jedes Kind erhält von der Militärregierung 0,5 Liter Brei pro Tag
  • 1947: Die Schülerzahl wächst auf den Höchststand von 1847 Kindern an. Sie werden von 31 Lehrkräften in 45 Klassen unterrichtet. Für den Unterricht gibt es kaum Papier.
  • 1948: Die Schulgruppe Friedrichsort wird von der Schulgruppe Pries getrennt. Beide Schulen sind Grund- und Hauptschulen.
  • 1950: Die ehemailige Kaserne wird für Schulzwecke hergerichtet. Vorher werden die Klassen in der Festung, in der Garnisionsschule, in der Realschule und im Schusterkrug untergebracht.
  • 1951: Die vierjährige Grundschulzeit wird eingeführt
  • 1953: Die Schule erhält den Namen "Heinrich-von-Stephan"
  • 1954: Die Volksschule Pries erhält den Namen "Fritz-Reuter-Schule"
  • 1959: Durch einen Erweiterungsbau erhält die Schule neue Verwaltungs- und Klassenräume
  • 1963: Einrichtung des Schulkindergartens
  • 1969: Weitere Pavillonklassen werden angebaut
  • 1970: Einrichtung von Vorschulklassen; Zwei Vorklassen erweitern das Schulangebot der Fritz-Reuter-Schule; Erste Anmeldungen von Schülern mit Migrationshintergrund
  • 1971: Gesamtschulklassen werden im Gebäude der Heinrich-von-Stephan-Schule aufgenommen. Die Klassen 1 - 3 wechseln zur Fritz-Reuter-Schule.
  • 1974: Die 5-Tage-Woche wird eingeführt.
  • 1975: Im Ortsteil wird die Gesamtschule fertig gestellt. Die Anzahl der Schüler mit Migrationshintergrund steigt. Beide Schulen verlieren ihren Hauptschulteil. Die Schülerzahl der Fritz-Reuter-Schule sinkt dadurch auf 386
  • 1978: Die Außenstelle im Dorf Pries wird aufgelöst
  • 1982: Durchführung des ersten großen Laternenumzugs
  • 1986: Einrichtung der Leseklasse an der Heinrich-von-Stephan-Schule
  • 1988: Werken wird in den Regelunterricht integriert
  • 1991: Die Fritz-Reuter-Schule feiert ihr 175-jähriges Bestehen
  • 1997: Mit dem in den Regelunterricht integrierten Projekt "Schnecke" gewinnt die Fritz-Reuter-Schule den Förderpreis "Praktisches Lernen und Schule"
  • 1999: Einrichtung einer Integrationsklasse. Das PC-Projekt KLICK entsteht (2. Platz im Förderpreis)
  • 2000: Die Heinrich-von-Stephan-Schule feiert ihr 50-jähriges Bestehen; Vernetzung aller PCs in der Fritz-Reuter-Schule
  • 2001: Versuche der Schulzusammenlegungen scheitern am Druck der Öffentlichkeit (wie bereits 1987, 1990 und 1997)
  • 2004: Einführung der "verlässlichen Grundschule"; Die Ratsversammlung beschließt am 15.04.2004 die Zusammenlegung der Heinrich-von-Stephan-Schule mit der Fritz-Reuter-Schule zum Schuljahresbeginn 2004/2005. Die Fritz-Reuter-Schule wird zur Offenen Ganztagsschule erweitert.
  • 2006: Einweihung der "Offenen Ganztagsschule" am 10.11.2006
  • 2016: Die Fritz-Reuter-Schule feiert ihr 200-jähriges Bestehen

Chronik der Schulleitungen ab 1816

Im Jahr 1816 wurde das Schulgebäude im Dorf Pries eingeweiht; Die Schulgeschichte in Pries und Friedrichsort geht bis ins Jahr 1689 zurück.

  • 1816 - 1836: Lauritz Lund
  • 1836 - 1878: Asmus Blunk
  • 1878 - 1914: Gustav-Adolf Möller
  • 1914 - 1928: Magnus Schütt
  • 1928 - 1932: Adolf Feldvoß
  • 1933 - 1934: Emil Harms
  • 1934 - 1945: Friedrich Mußhardt
  • 1945 - 1946: Lehrer Struve
  • 1946 - 1962: Rudolf Flach
  • 1963 - 1980: Rudolf Winter
  • 1980 - 1984: Heiner Tödt
  • 1985 - 2013: Dieter Kraft
  • seit 2014: Cay Tonner